le grand depart

frauenfussball in belgien 1925-28

von Helge Faller

erschienen im Januar 2020.

168 Seiten, einige s/w Abbildungen.

ISBN 978-3-947340-10-1

18€


nationale liga

Die Saison 1925-26 wurde die erste Saison weltweit, in der es eine echte nationale Liga gab. Belgien leistete hier Pionierarbeit, denn mit dem Ghent Fémina Club kam erstmals ein Club in der belgischen Liga nicht aus Brüssel. In Frankreich wurde die nationale Meisterschaft im K.O.-System ausgespielt. Die Liga umfasste neun Mannschaften und Brussel Fémina war mit dem gewinn der Meisterschaft endlich am Ziel ihrer Wünsche. Der Frauenfußballs bekam durch den nun immer umfangreicheren Spielbetrieb einen echten Leistungsschub.

coupe belgique

1926-27 war ein denkwürdiges Jahr im belgischen Frauenfußball. Meister wurde bereits in seinem zweiten aktiven ja der Ghent Fémina Club. Der Verein sollte der einzige Meister aus der Provinz vor dem zweiten Weltkrieg beleiben. Mit dem nationalen Pokal wurde ein neuer Wettbewerb eingeführt. Da Frankreich die nationale Meisterschaft und den Pokal zu einem Wettbewerb zusammenführte, war Belgien fortan das einzige Land mit einem nationalen Pokalwettbewerb. Hier gewann Atalante seinen ersten nationalen Titel. Schließlich gelang dem belgischen Nationalteam die große Sensation, als sie in Paris Frankreich durchaus verdient mit 2:1 schlugen. Die nationale Liga hatte sich bezahlt gemacht. Doch gegen Ende der Saison häuften sich die Anzeichen für eine Krise.

die krise

Diese brach in der kommenden Saison voll auf. Ghent wurde suspendiert. Den Testspielen nach zu urteilen waren sie auf dem Weg zur Titelverteidigung. Brussels Fémina verlor seine Fußballabteilung. Die Spielerinnen gründeten den neuen Club William Elie. Die Meisterschaft bestand nur noch aus vier Teams (offiziell wurde Ghent noch mitgeführt, doch alle Spiele wurden forfait 0:5 gewertet) und diese taten sich schwer in voller Besetzung aufzulaufen. Inno gab gar nach zwei Spielen auf, während der William Elie Club sowohl im Hinspiel gegen Atalante, als auch im Entscheidungsspiel je nur acht Spielerinnen auf den Platz brachte. Mit zwei Siegen gegen Atalante hatten sie gezeigt, dass sie eigentlich ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitreden wollten. Diese gewann Atalante. Der Pokal wurde in dieser saison nicht ausgetragen.